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Habilitationsschrift Tischendorfs

„Über die Rezensionen der Textausgaben des Neuen Testaments …“

Tischendorfs Habilitationsschrift  1840 

        De recensionibus quas dicunt textus Novi Testamenti ratione potissimum habita Scholzii: dissertatio historica exegetica critica

 

(Über die Rezensionen der Textausgaben des Neuen Testaments,  besonders in Bezug auf die Ausgabe von [Johann Martin] Scholz: eine kritische historisch-exegetische Dissertation“)

 

 

Auf der Suche nach neutestamentlichen Manuskripten reiste Tischendorf 1839 und 1840 nach Süddeutschland, in die Schweiz und nach Straßburg. Der Ertrag dieser Arbeiten war Tischendorfs kritische Edition des Novum Testamentum Graece. Seine Habilitationsschrift, die Tischendorf am 26. Oktober 1840 in Leipzig verteidigte (De recensionibus quas dicunt textus Novi Testamenti …), ist weitgehend mit den Prolegomena (Vorworten) seines 1841 in Leipzig gedruckten griechischen Neuen Testaments identisch.

 

   Thema der Schrift ist eine kritische Auseinandersetzung mit der damals gerade erschienenen und weit verbreiteten Textausgabe des Neuen Testaments von Johann Martin Scholz. Er war ein katholischer Theologe, der 1830/36 seine Ausgabe des Neuen Testaments veröffentlicht hatte. Tischendorf verfolgte im Gegensatz zu Scholz einen neuartigen Forschungsansatz. Sein Leitsatz war: ‚Je älter eine Handschrift ist und je näher diese an die Abfassungszeit des Testaments heranreicht, umso geringer die Wahrscheinlichkeit, dass die Texte verfälscht worden sein könnten.‘ Damit wurde Tischendorf zum Begründer der modernen Textforschung.