Gutenberg-Bibel - Die Bibel von Pelplinim Koffer vor den Nazis versteckt![]()
Die Gutenberg-Bibel in PolenBibliothek des Geistlichen Seminars zu Pelplin (Polen)
Lange Zeit befand sich diese zweibändige Gutenberg-Bibel Bernhardinerkloster im polnischen Löbau (Lubawa). Zu Beginn des 19. Jahrhunderts kam sie in den Besitz der Seminarbibliothek zu Pelplin. Dort war sie allerdings falsch katalogisiert und betitelt. 1897 fiel dieser Irrtum dem Gutenbergforscher Paul Schwenke auf.
Angesichts der heraufziehenden Gefahr hat der damalige Konservator der Sehenswürdigkeiten im Bistum Chelm, der Priester Dr. Antoni Liedtke, sich alle erdenkliche Mühe gegeben, die wertvollsten Schätze von Pelplin vor Zerstörung und Verlust zu schützen. Priorität hatte hier selbstverständlich die Gutenberg-Bibel. In seinem Buch „Die Sage von der Gutenberg-Bibel von Pelplin“ erinnert sich der Priester: „Durch den Bischof (Stanislaw Wojciech Okoniewski) zum Sichern der Bibel ermächtigt, habe ich heimlich bei dem örtlichen Sattler Teodor Gutkowski einen für die Reise geeigneten Lederkoffer bestellt, wo die Bibel geschützt war. Außerdem konnten dort der prachtvoll illuminierte „Psalter“ der tschechischen Schule aus dem frühen XVI Jahrhundert (das kostbarste Manuskript) und ein Exemplar meiner Arbeit „Die Gutenberg-Bibel von Pelplin“, die 1936 in Thorn erschien, aufbewahrt werden.“ In dieser außergewöhnlichen Verpackung begann die Bibel am 1. August 1939 ihre Kriegsodyssee.
Nachdem es 1959 nach Polen zurückgekehrt war, wurde es mehrere Tage im Nationalmuseum in Warschau ausgestellt, bevor es Pelplin erreichte.
Heute ist die Pelpiner Gutenberg-Bibel das größte Schmuckstück der örtlichen Diözesenmuseumssammlung.
2004 wurde ein Faksimile der Bibel und des legendären Koffers in einer Auflage von nur 198 Exemplaren erstellt.
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