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1542 - Ein Betbüchlein: Luthers Bilderbibel

Ein Betbüchlein

Martin Luthers Bilderbibel 1542

 

 

Neben seiner Arbeit als Bibelübersetzer lag es dem Reformator am Herzen, die Kinder im Glauben zu unterweisen. Das Betbüchlein enthält einen Kalender, Auslegung der 10 Gebote und eine Zusammenstellung wichtiger biblischer Geschehnisse, die mit 50 Holzschnitten illustriert sind (Passional).  Es ist eine Bilderbibel „umb der kinder und einfeltigen willen“ (d.h. des Lateinischen unkundige Erwachsene), welche durch „bildnis und gleichnis besser bewegt werden, die Göttlichen geschicht zu behalten“, so Luther in seinem Vorwort.

 

Der Erstdruck des Betbüchleins erschien 1522. Mit dem „Passional“ hat Luther die erste evangelische Kinderbibel geschaffen. Luther wollte den seit dem Spätmittelalter weit verbreiteten und im Volke sehr beliebten Gebetbüchern ein eigenes „Betbüchlein“ entgegenstellen. Die sog. „Stundenbücher“ hielt er mit den Mariengebeten für inakzeptabel. In der volkstümlichen Vorstellung galt Maria als „Himmelskönigin“ und als Mittlerin, die Christus erst gnädig stimmen müsse.  Diese unbiblische Sichtweise bekämpfte Luther, denn man soll sein Vertrauen und seine Zuversicht nicht auf Maria und ihre Verdienste sondern alleine auf Gott setzen.

 

So bietet Luther in seinem Betbüchlein eine Anleitung, wie man als Christ beten soll. Als Modell verwendet er dafür das Gebet Jesu: das Vaterunser.

Das ausgestellte Exemplar stammt von 1542 und wurde von Hand koloriert.