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Was ist der Textus Receptus?

Erasmus und die Folgen seiner Textausgabe

 

Die 3. Auflage des Neuen Testaments von Erasmus wurde immer wieder nachgedruckt und bildete über Jahrhunderte den griechischen Text des Neuen Testaments. Dieser Text war die Grundlage aller reformatorischen Bibelübersetzungen. Dieser Text wird auch als „Textus receptus“ (lateinisch: der überlieferte Text) bezeichnet, da der holländische Drucker Elzevier dies im Vorwort seine Ausgabe des griechischen NT 1633 so benannte (siehe Foto - Original der Bibelsammlung der Landesbibliothek Stuttgart).

 

Erasmus hatte als Grundlage für seine Ausgabe des Neuen Testaments allerdings nur griechische Handschriften aus dem 12. und 15. Jahrhundert benutzt. Erst im 19. Jahrhundert wurde vor allem durch die Forschungsarbeit Konstantin Tischendorfs der griechische Text des Neuen Testaments stark verbessert, da Tischendorf wesentlich ältere Textzeugen seiner Ausgabe zu Grunde legte, wie den Codex Sinaitcus aus dem 4. Jahrhundert nach Christus. Ein weiterer wichtiger Textzeuge ist der Codex Vaticanus.

 

Heute ist ein erbitterter Streit um den "Urtext" des Neuen Testaments ausgebrochen.

Bitte lesen Sie dazu diese informativen Artikel, die die Debatte etwas versachlichen wollen:

 

--> Gibt der Textus Receptus die Urfassung des Neuen Testaments wieder?

 

--> Textus Receptus oder Nestle-Aland?

Was ist der richtige Text des Neuen Testaments?

 

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Karl-Heinz Vanheiden

Näher am Original? Der Streit um den richtigen Urtext der Bibel