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Hugenotten-Psalter aus Genf 1735

Kleinste Druckausgaben für die französischen Protestanten

 

Hugenotten-Psalter

1735

 

Der Besitz einer evangelischen Bibel konnte den Tod bedeuten!

 

Ausgabe des Psalter als Gesangbuch im kleinen Druck für Hugenotten. Gedruckt in Genf, da in Frankreich der Bibeldruck strikt verboten war.

Der in Reimen gefasste Psalter wurde Clément Marot und Théodore de Bèze verfasst. Dieser diente den Hugenotten seit 1562 als Gesangbuch. Nur der Psalter als gesungenes Gotteswort war im Gottessdienst zugelassen, da die Hugenotten sonstige Kirchenlieder ablehnten.

 

Wer waren die Hugenotten?

Es handelt sich dabei um die evangelischen Christen in Frankreich, die seit dem 16. Jahrhundert schwer verfolgt wurden. Bekannt ist die sog. Bartholomäusnacht. Die Ausübung der reformierten Religion wurde durch das Edikt von Fontainebleau (1685) strikt untersagt.

 

Wer von den Protestanten seinen Glauben weiterhin ausübte, musste mit allerschwersten Strafen rechnen: Tod, Galeeren, Gefängnis.

 

Die Bibeln (bzw. Auszüge aus der Bibel) und Psalter mussten daher in verkleinerter Form gedruckt werden (Haarknotenbibel). Die Titelseiten der Bibeln wurden oft herausgerissen, damit die Verfolger das verbotene Buch nicht erkennen konnten.