Ein Goldschatz aus spätbyzantinischer Zeit
Montag, der 29. April 2013 sollte für die Archäologie ein außergewöhnlicher Tag werden! Das Team von Dr. Eilat Mazar (Archäologin in Jerusalem und Enkelin von Prof. Benjamin Mazar, der das Areal südlich des Tempelberges in den 1970'er Jahren ausgegraben hatte) entdeckte in ihrem Grabungsareal im Ophel einen imposanten Goldschatz aus der späten byzantinischen Zeit (frühes 7. Jahrhundert n.Chr.). Neben 36 Goldmünzen und einigen Stücken an Gold- und Silberjuwelen lag ein großes Goldmedaillon (Durchmesser 10 cm). Darauf ist die Menorah, der siebenarmige Leuchter, das Symbol des Judentums überhaupt, zu sehen. Die Menorah stand im Tempel von Jerusalem und wurde von den Römern als Kriegsbeute nach Rom verschleppt. Neben der Menorah sieht man ein Schofarhorn und – was recht ungewöhnlich ist – ein Torahrolle, die in einem Torahmantel eingepackt ist. An dem Medaillon befindet sich bis heute eine Kette mit der das Medaillon wohl als Brustplakette an einem Torahmantel gehangen hat. Bei der Ausgrabung war die Kette fein säuberlich zusammengelegt und unter dem Medaillon versteckt. Man darf annehmen, dass der Goldschatz und dieses wunderschöne Medaillon von Juden versteckt wurden als die Perser 618 n.Chr. Jerusalem eroberten. Heute ist das Medaillon im letzten Saal der Judaica-Sammlung des Israelmuseums ausgestellt. Für die Teilnehmer unserer biblischen Studienreisen ist dieses wertvolle Exponat ein absolutes „Highlight“, so wie die weltberühmte Jesajarolle vom Toten Meer. Das Gold glänzt auch heute noch nach 1500 Jahren als wäre das Medaillon erst gestern geprägt worden. Wie muss nun dieser Fund gedeutet werden? Auch in der byzantinischen Zeit lebten Juden zweifelsfrei in Jerusalem und haben wohl am Fuße des Tempelberges Gottesdienst gefeiert, da der Tempel oben auf dem Heiligen Berg zerstört war.
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