Kopfbild

Leserbrief Blick

.

Betr: https://www.blick.ch/politik/zuercher-stiftung-finanziert-israelische-siedler-mit-geld-von-musikern-450000-franken-gegen-das-voelkerrecht-id21003312.html

 

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

war Ihre Redaktion mal in der Stadt Davids vor Ort? Wissen Sie die Geschichte dieses Ortes der sog. Ir David?
 Das gesamte Gebiet wurde von Baron Rotschild von den Türken 1911 angekauft. Damals lebte da kein Mensch!

 

Es ging nach den Folgen der illegalen Parker-Expedition 1911 das Gebiet vor Schatzgräbern zu bewahren. Arme Juden durften hier auf dem Land wohnen.

Nach Rotschilds Tod ging dies Land an den Jüdischen Nationalfond. Ein Araber aus dem benachbarten Dorf war der Landverwalter der Rothschilds.

Während der jordanischen Besatzung von 1948-1967 haben die Jordanier hier Araber angesiedelt und der ehemalige Generalbevollmächtigte Rothschilds hat die Urkunden gefälscht und das Land verkauft. 


Die Jordanier waren sich allerdings bewusst, dass dies Land vom Baron Rothschild war.

In den 1990er Jahren wurde das Land zum zweiten Mal von dem Verwalter Rotschilds für viel Geld erworben. Land, das eigentlich schon in Besitz des jüdischen Staates ist, da es nach Rotschilds Tod ja verschenkt wurde an die jüdische Organisation.

Der ehemalige grosse Parkplatz, der seit Jahren ausgegraben wird wurde ebenso in den 2000ern für viel Geld erworben. 


Ich kenne das Gebiet seit Jahrzehnten sehr genau.
Welche palästinensische Familie wurde dort wo genau vertrieben? Können Sie das bitte mit Grundbuchakten belegen?

Die Propaganda gegen dieses Gebiet läuft seit zwei Jahrzehnten angestachelt durch die Muslimburderschaft im Norden Israels.

Bitte belegen Sie Ihre Behauptungen. Das State Departement hatte unter US-Präsident Obama versucht das gleich zu behaupten, weil in den Medien solche Meldungen lanciert worden waren.
Dies wurde dann aber unter Condoleezza Rice wieder eingestellt, als das US-Aussenministerium sich mit den Besitzverhältnissen beschäftigte.

Sie können diese jüdische Organisation aufsuchen und sich die Dokumente anschauen. 

Jetzt zu behaupten „gegen das Völkerrecht“ bei einem Gebiet, das zweimal von Juden gekauft wurde ist schon ein starkes Stück und zeigt Ihre mangelnde Bereitschaft hier mal genau zu recherchieren. Waren Sie mal beim Grundbuchamt und haben dort angefragt?


Haben Sie jemals die Landkarten mit dem Besitz Rotschilds dort gesehen? Sie können heute noch im archäologischen Park (und im Hiskiatunnel) die Grenzmarkierungen sehen.

Und Sie können einfach mal Ihren Reporter dorthin senden und sich das alles anschauen und erklären lassen, wenn Sie wirklich Interesse haben, hier fundiert zu berichten.

 

Dass Sie sich einer Verleumdungskampagne nun aber anschliessen lässt in mir Zweifel aufkommen, ob Sie überhaupt bereit sind hier wirklich sauber journalistisch zu arbeiten. Ich habe für meine Bücher über und Artikel über Jerusalem jedenfalls seit 30 Jahren penible gearbeitet und habe mir auch die Landpläne besorgt, wo genau die Landankäufe Rotschilds eingezeichnet sind. Das hätten - ich sage hätten - Sie auch machen können und Sie hätten diesen Artikel nie so geschrieben.

Übrigens zu dem gesamten Gebiet ist gerade dieses Buch erschienen, wo sogar eines der Landdokumente verzeichnet ist.

 

„When the Stones Speak: The Remarkable Discovery of the City of David and What Israel's Enemies Don't Want You To Know“ von Doron Spielman, der Ihnen bekannt sein müsste, wenn Sie intensiv über die City of David gearbeitet haben.

Das Buch ist inzwischen auf der Bestsellerliste in den USA, wie ich gehört habe. Als ich es las, dachte ich nur, schau einer an, das deckt sich mit Deinen Recherchen zu diesem Gebiet zu 100%.

 

Sie sagen, man solle sich melden, wenn man Fehler bei Ihnen entdeckt. Da ich intensiv seit 1998 über dieses Gebiet und auch die archäologischen Forschungen dort arbeite, kann ich nur sagen: in diesem Artikel sind die Fehler Legion. Aber solche Schlagzeilen, wie „Bruch des Völkerrechts“ kommt in diesen Tagen gut, da man hier meint, die „bösen“ Israelis abstrafen zu können. Aber der Jude war schon immer schuld - oder? 
Ein nicht nur enttäuschender, weil falscher Artikel sondern mit den Bildern von arabischen Kindern, die nichts mit der City of David zu tun haben, auch eindeutig manipulativer Artikel.


Übrigens sollten Sie mal dorthin fahren, werden Sie feststellen, dass nur noch Asiaten als Grabungshelfer hier beschäftigt sind. Unter dem international hoch geachteten Prof. Ronny Reich (Uni Haifa) waren alle seine Grabungsarbeiter aus dem benachbarten arabischen Dorf Silvan. Bis 2007 die Moslembruderschaft, die Arbeiter mit dem Tod bedrohten. Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen haben sie dem Vorarbeiter sein Auto verbrannt und mit Verfolgung seiner Familie gedroht.
Woher ich das weiss, weil ich seit 30 Jahren dort zweimal im Jahr für meine Studien bin (werden als Buch erscheinen) und die palästinensischen Vorarbeiter kenne und sie mich in Ihre Wohnungen in Silvan eingeladen hatten. Wenn ich heute in der City of David bin und sie treffe, dann klagen Sie jedem Mal ihr Leid. Vor dem Massaker des 7.10. haben sie sich etwas Geld verdient indem sie antike Münzen an Touristen verkauft haben. Heute sind keine Touristen mehr da und die arabischen Freunde derben aber nicht wegen der Juden sondern Moslembruderschaft, die hier diesen Druck ausübt. 
Werden Sie darüber auch berichten, wenn Sie dorthin fahren?
Ich bin gespannt! 


Mit diesem Artikel sind Sie für mich allerdings nur noch eines der Medien, die hier berichten nach dem Motto: „Arme Araber, böse Juden“ sowas kommt gut dieser Tage.
Sie sollten nur später sich nicht über das Ansteigen des Antisemitismus in der Schweiz beschweren, denn es sind genau solche Artikel, die diesen bewusst oder unbewusst heraufbeschwören. 


Ihre Redaktion ist eine grosse Enttäuschung. Ich hoffe, Ihre anderen Artikel sind besser recherchiert. Hier jedenfalls haben Sie versagt und nur die üblichen Medien zitiert, die immer dasselbe behaupten, das hier Land gestohlen und Araber vertrieben worden seien.


Nur das stimmt nicht! Sie haben den Grundsatz von sauberer Recherche und den Ethos des Journalismus in Sachen fairer Berichterstattung verraten.
Wie bedauerlich. Den Israelhassern, oder genauer gesagt, den Judenhassern haben Sie damit aber wunderbaren Stoff gegeben. Ich dachte, es ist die Zeit, wo wir uns vornehmen: „Nie wieder“?

 

Obwohl ich kein Jude bin wünsche ich Ihnen Shalom oder mit meinen dort von den radikalen Moslems verfolgten arabischen Bekannten Salam!

Alexander Schick