P72 - Petrusbriefe im Vatikanältester Beleg für die Petrusbriefe (Bodmer-Papyri)P72 - Papyrus Nr. 72(Papyrus Bodmer VIII)Petrusbriefe auf PapyrusÄgypten um 200 n.Chr.Bibliothek des Vatikans
Bei dem Papyrus handelt es sich um die älteste erhaltene Abschrift der Petrusbriefe. Das detailgetreue Faksimile kann einen ausgezeichneten Eindruck davon geben, wie ein Brief z. Zt. des Apostel Petrus oder Paulus ausgesehen haben mag. Der Text ist auf kleine quadratische Papyrusblätter geschrieben und zwischen zwei Holztäfelchen befestigt. Zusammengeschnürt wurde dieses „Briefchen“ mit einem Lederriemen.
Eine Hälfte dieser einzigartigen Handschriftliegt im Privatmuseum von dem Schweizer Milliardär Martin Bodmer (Biblioteca Bodmeriana / Cologny bei Genf), der andere Teil wurde von Bodmer dem Vatikan geschenkt und befindet sich heute in der Biblioteca Apostolica Vaticana.
Diese Handschrift (P72) stammt aus der Zeit, wo die Christen noch verfolgt wurden im römischen Reich, daher das kleine Format. Die Form der Handschrift zeigt auch, dass der Schreiber kein Profischreiber war. Auffallend sind die NOMINA SACRA. die heiligen Namen. Jesus / Christus / Gott wurde nur abgekürzt geschrieben und mit einem Strich darüber als heiliger Name gekennzeichnet. Die Apostel forderten die urchristlichen Gemeinden auf, ihre Briefe auszutauschen und vorzulesen so z.B. im Kolosserbrief 4,16: „Wenn dieser Brief bei euch vorgelesen ist, sorgt dafür, dass er auch in der Gemeinde von Laodizea gelesen wird und dass ihr den aus Laodizea zu lesen bekommt“.
Natürlich wurden bei solchen „Tauschaktionen“ auch die Texte abgeschrieben. Die frohe Botschaft von Jesus Christus, als dem Erretter der Menschheit, verbreitete sich so in kürzester Zeit über die ganze damalige Welt.
Am Ende des 1. und 2. Kapitels findet sich ein Briefgruß, der nicht in unseren Bibelausgaben enthalten ist: „Der Friede des Schreibers sei mit allen, die den Brief lesen!“
ausgezeichnete Dokumentation von Prof. Craig Evans zu der Bedeutung dieser Papyri "Fragments of Truth" |