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Salzburger Armenbibel von 1280

Foto: Biblia Pauperum aus dem Kloster Kremsmünster

Biblia Pauperum - Armenbibel

13. Jahrhundert

 

Eine Besonderheit des Mittelalters sind die so genannten «Armenbibeln». Sie waren für die «Armen im Geiste» gedacht, d. h. für die Mönche, Kleriker und Laien, die kein Latein oder überhaupt nicht lesen konnten. In dieser Bilderbibel waren die wichtigsten Themen der Bibel in Kurzfassung. Um ein Bild aus dem Neuen Testament gruppieren sich jeweils zwei entsprechende «typologische» Bilder aus dem Alten Testament. Hier wurde bildlich veranschaulicht, wie das Neue Testament in Jesus Christus die Erfüllung des Alten Testaments ist.

 

In jeder Armenbibel findet sich neben dem Bild von der Auferstehung Jesu ein Bild von dem Propheten Jona, wie er ins Wasser geworfen (Jona 3) oder gerade von dem Wal ausgespien wird. Jonas Schicksal gilt als Hinweis auf Ostern, denn Jesus Christus hatte selbst über seine Auferstehung gesagt (Matth. 12,39–40): «... es wird den Menschen kein anderes Zeichen gegeben werden, es sei denn das Zeichen des Propheten Jona. Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war, so wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Schoss der Erde sein.» Neben Jona als Symbol für die Auferstehung Jesu ist als 2. alttestamentliche Szene dargestellt, wie Simson die Stadttore um Mitternacht auf seinen Schultern aus der Stadt Gaza heraustrug (Richter 16,1–3). In der Erklärung heißt es dazu: «Simson bedeutet Christus, der sich um Mitternacht aus seinem Grabe erhob ...»