Kopfbild

Vulgata 15. Jh.

Einbandfund - Originalblatt aus einer Inkunabel

Aus einem großformatige Bibeldruck aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts.
Das Blatt aus dem Johannesevangelium (Vulgata) als Einband „recycelt“
Der frühe Buchdruck imitierte die Handschriften.

Die handschriftlichen Ergänzungen in Gestalt der 
Lombarden (Abschnittsanfänge) und der Kopfteile haben dann Mönche oder Schreiber vorgenommen.
 

rechte Spalte oben beginnt mit Johannes Kapitel 14, Vers 10

 

10. Non creditis quia ego in Patre, et Pater in me est? Verba, quæ ego loquor vobis, a meipso non loquor. Pater autem in me manens, ipse facit opera. 
11. Non creditis quia ego in Patre, et Pater in me est? 
12. Alioquin propter opera ipsa credite. Amen, amen dico vobis, qui credit in me, opera quæ ego facio, et ipse faciet, et majora horum faciet: quia ego ad Patrem vado. 

13. Et quodcumque petieritis Patrem in nomine meo, hoc faciam: ut glorificetur Pater in Filio …

 

lateinischer Text hier —> HIER
 

10. Glaubet ihr nicht, dass ich im Vater bin, und der Vater in mir ist? Die Worte, welche ich zu euch rede, rede ich nicht von mir selbst. Der Vater aber, der in mir wohnt, er tut die Werke.
11. Glaubet ihr nicht, dass ich im Vater bin, und der Vater in mir ist? 
12. Wo nicht, so glaubet mir doch um der Werke willen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wer an mich glaubt, der wird die Werke, die ich tue, auch tun, und noch größere als diese tun; denn ich gehe zum Vater!
13. Und um was immer ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, das werde ich tun, damit der Vater in dem Sohne verherrlicht werde.


Viele Wörter sind nur in Kurzform wiedergegeben.

 

 Der Bibeltext ist der für die Zeit typische lateinische in der Übersetzung des Hieronymus, die er um 400 n.Chr. in Bethlehem angefertigt hatte. Erst allmählich hatte seine Übersetzung, die sog. VULGATA, einen allgemeinverbindlichen Status erhalten.