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Egbert-Codex 10.Jh. n.Chr.

ältester Bilderzyklus zum Leben Jesu

Egbert-Codex / Codex Egberti

Höhepunkt Ottonischer Buchmalerei

 

10. Jahrhundert

 

Auf der Reichenau im 10. Jahrhundert im Auftrag des Erzbischofs Egbert von Trier entstanden, ist das Evangelistar der älteste Bilderzyklus zum Leben Jesu in der Geschichte der Buchmalerei. Die große erzählerische Kraft der Bilder zieht auch heute noch den Betrachter in ihren Bann. Die Handschrift besteht aus 165 Pergamentblättern mit 60 kostbaren Buchmalereien, davon 52 Miniaturen zu Abschnitten der Evangelien (sog. Perikopen), die in der Reihenfolge des Kirchenjahres (und damit des Lebens Christi) angeordnet sind.

 

Der Egbert-Codex ragt unter den reich illuminierten Handschriften der künstlerisch so produktiven Zeit der Ottonen heraus. Der Bilderzyklus zum Leben Jesu ist der älteste in der Geschichte der Buchmalerei.

 

Der Egbert-Codex stellt als Perikopenbuch bzw. Evangelistar, die Lesungen aus den vier Evangelien im Ablauf des Kirchenjahrs dar. Jede Perikope beginnt mit einer großen I-Initiale, die mit einem Flechtband aus Gold und Silber gefüllt ist. Kostbares Gold verwendeten die Künstler auch für feine Details in den zahlreichen Miniaturen wie zur Verstärkung der plastischen Wirkung im Faltenwurf.

 

Die Handschrift wurde im Auftrag des Bischof Egbert von der Benediktinerabtei wirkte in der zweiten Hälfte des zehnten Jahrhunderts auf der Reichenau angefertigt. Das Skriptorien der Benediktinerabtei auf der Reichenau (Bodensee) ist die berühmteste der Schreibstuben, Hier wurde die ottonische Buchmalerei geprägt. Der reiche Bilderzyklus mit Miniaturen zum Leben Jesu ziehen auch heute noch den Betrachter in den Bann.

 

Der Codex wurde bis ins 18. Jahrhundert hinein in der Kirche St. Paulin in Trier zu Gottesdiensten benutzt, seit er Bischof Egbert von Trier der Abtei geschenkt hat. Seit 1810 befindet sich die Handschrift in der Stadtbibliothek Trier

 

 

Sie können die Pracht dieser Handschrift in diesem --> VIDEO bestaunen

 

Ausstellung 2024 Reichenau

Artikel NZZ 2024