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Perlbibel um 1250

jeder Buchstabe so klein, wie eine Flußperle

Perlbibel 13. Jh. Paris

Pergament - Vulgata

 

Das 13. Jahrhundert erlebte eine unglaubliche Massenproduktion an kleinen handgeschriebenen Bibeln. Entstehungsort war die Pariser Universität, die sich um den besten lateinischen Bibeltext kümmerte. Die kleinen handlichen Bibeln waren besonders bei Bettelorden, wie den Franziskanern beliebt, die zu zweit loszogen, um die gute Nachricht (das Evangelium) den Menschen weiterzusagen. Hierzu boten sich die kleinen Bibelausgaben an, konnte man diese ohne Probleme bei den Reisen mit sich führen.
 

 Das Pergament ist sog. Jungfernpergament und stammte von jungen Kälbern. Geschrieben wurden mit einem Kiel aus einer Wachtelfeder, da man damit so kleine Buchstaben schreiben konnten, dass diese so klein wie Flussperlen waren, daher der Name „Perlbibel“. Die Schreibarbeit ist einfach unglaublich!

 

  Man muss sich klarmachen, dass ein Mönch für eine Bibel 700-1000 Blatt (1400-2000 Seiten) mit der Hand abschreiben musste!

 

 Der Text ist die lateinische Übersetzung (so. Vulgata) des Kirchenvaters Hieronymus (347-420 n.Chr.), die seit 382 n. Chr. von Hieronymus im Auftrag von Papst Damasus Eusebius erstellt wurde. Hieronymus verbrachte 23 Jahre mit der Übersetzung des Textes der Bibel aus dem Griechischen und Hebräischen. Seine Übersetzung wurde nach und nach in der gesamten westlichen Christenheit angenommen. Während des Mittelalters war die Vulgata die Bibel in ganz Westeuropa.

 

  Durch die Säkularisation der Klöster sind viele Handschriften in Privatbesitz gekommen und werden auch heute noch immer wieder mal bei Auktionen angeboten. Die Bibelausstellung zeigt einige Originalseiten von Perlbibeln in verschiedenen Formaten.