Luther war nicht der erste Bibelübersetzer!Das Foto zeigt zwei von 14 vorlutherischen Bibeln aus dem Bestand der Bibelsammlung der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart
Die Erfindung Gutenbergs verbreitete sich rasch, und bereits vor Martin Luthers Bibel- übersetzung gab es 18 gedruckte deutsche Bibeln, davon 14 in hochdeutscher und 4 in niederdeutscher Sprache.
Die letzte vorlutherische Bibel erschien am 8. Juli 1522 in Halberstadt. Zwei Monate später sollte auch Luthers SEPTEMBER-TESTAMENT erscheinen und eine neue Ära des Bibeldrucks einleiten. So kam es, dass durch die enorm große Nachfrage nach der Lutherübersetzung von der Halberstädter Bibel nur wenige Exemplare verkauft wurden – heute sind nur noch wenige Exemplare vorhanden.
Die Bibelausstellung Sylt zeigt im Faksimile die Mentelin-Bibel (1466) sowie die Kölner Bibel (1478/79) sowie aus den meisten vorlutherischen Bibeln Originalseiten. Ausserdem grössere Fragmente (Teilstücke / Originale) u.a. von der Sorg-Bibel (1480) und der Koberger-Bibel (1483).
Bis zum Beginn der Reformation wurden in Europa etwa rund 70.000 Bibeln gedruckt und verbreitet. Hinzu kommen etwa 120.000 Psalter und fast 100.000 Neue Testamente (meist in lateinischer Sprache). So groß war der Hunger der Menschen nach dem Wort Gottes! Wieviel Mühe, wie viel Fleiß und wie viel unermüdlicher Eifer stehen hinter diesen nüchternen Zahlen!
Doch auch schon im Mittelalter gab es Handschriften mit deutscher Übersetzung des Bibeltextes. Zwei Handschiften sind weltberühmt und werden in der Bibelausstelung von Alexander Schick gezeigt:
Die Wenzelsbibel von ca. 1390 mit großen Teilen des Alten Testaments --> HIER
Die Ottheinrich-Bibel von ca.1430 mit dem Neuen Testament --> HIER Man zählt für das ganze Mittelalter 817 deutsche Handschriften, darunter 43 Vollbibeln.
Zu den vorlutherischen deutschen Bibeldrucken:
Übersicht Drucke --> HIER |