1529 Wormser Bibel - erste kombinierte Bibeleine "Patchworkedition"Foto: Original der Bibelsammlung der Landesbibliothek Stuttgart
Biblia beyder Allt und Newen Testaments TeutschWormser Bibel - gedruckt von Peter Schöffer in Worms 1529
„Prophetae omnes Germaniae donati, scilicet omnia praeveniunt, nihil sumus nos! Frei übersetzt: Alle Propheten sind auf Deutsch erschienen, sie sind uns zuvorgekommen, wir sind nichts!“
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Im Herbst 2022 wurde die Erstausgabe bei Ketterer Kunst versteigert - Katalogbeschreibung:
Wormser Bibel
LITERATUR: VD 16, B 2681. - Drescher/Pietsch 140. - Bibelslg. Württ. Landesbibl. E 223. - BM STC, German Books S. 89. - Roth S. 18, Nr. 11. - Reinitzer 101. - Goeze 363. - Nicht bei Darlow/Moule.
Bericht in BILD
In einer Anrede an den Leser, im Fuß der Titelseite positioniert, erklärt er sein Anliegen: Seitmal der allmechtig Gott durch sein guete verlihen hat / daß alle buecher / beyd allt vnd news testaments (wie dann die xxiiij. in Hebraischer / vnd die vbrigen / souil dero vorhanden in Griechischer sprach gefunden) inns Teusch verdolmetschet worden seind. Ist fuer nuetzlich angesehen soelche alle / gantzer Christenheyt zuo guot / mit gemeyner Teutscher sprach inn eyn buoch (wie dann hie neben jre namen / vnd an welchem ort die gefunden / verzeychnet seind.) zetrukken: Sampt angehenckte außlegung der schweristen oerter / auffdaß der / so sich jro prauchen woelte deren nit entraubt / vnd der jhenig so jrer vnnotduerfftig / die selbigen daruon zethuon hab.«
zweispaltigem Druck der Schöfferschen Offizin ist mit großen kalligraphischen Kanzlei-Initialen und den prachtvollen Holzschnitten des Anton Wönsam von Worms (ca. 1476-1541) illustriert, "welche jedoch größtentheils schon in der bei Peter Quentel in Cöln 1527 erschienenen lateinischen Bibel, sowie in der von 1528 bei ihm erschienenen Octavausgabe der Emser'schen Übersetzung des Neuen Testaments verwendet" worden waren (Muther). Panzer wiederum weist auf die reiche Literatur über die Wormser Bibel hin, widerlegt die gegenteiligen Behauptungen und führt den Nachweis, daß ihr Text eine Umformung des alemannischen Textes der Zürcher Ausgabe in 'gemeyne Teutsche sprach' darstelle. Sie enthalte also wie diese A1-3 und N in Luthers Übersetzung, die Propheten dagegen in der Überragung der Prädikanten zu Zürich, die Apokryphen in der Leo Juds. Panzer beansprucht auf grund dessen für die Wormser Bibel mit Recht einen Platz in der Bibliographie der deutschen Bibeln Martin Luthers" (Panzer 274, II). |