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1588

Französiche Genfer Bibeln

 

Eine Sonderrolle in der Pfalz nehmen die Genfer Bibeln der reformierten, französischsprachigen Glaubensflüchtlinge ein, die seit 1562 in mehreren Wellen ins Land kamen. Viele Jahre pflegten Gemeinden wie Frankenthal, Lambrecht oder Mannheim ihre Tradition und verwendeten Bibeln in ihrer französischen Heimatsprache in Gottesdienst und Schule.

 

Bezeichnend bei den reformierten Bibeln ist der Anhang mit den vertonten Psalmen (Foto). Nur das vertonte Gotteswort sollte im Gottesdienst erklingen. Der Gesang von Kirchenliedern, wie in den lutherischen Gemeinden war nicht erlaubt. Seit 1562 wurden nur noch diese Psalmenlieder gesunden.

 

Zur Geschichte der französischen-reformierten Bibeldrucke siehe --> HIER

 

Das Foto zeigt die Genfer Bibel von 1588, die für Jahrzehnte, DIE Bibel für calvinistische Protestanten französischer Zunge war.

 

Die Genfer Bibel von 1588 stellte eine komplette Neuübersetzung gegenüber den bisherigen protestantinischen Bibelausgaben auf Französisch (Olivétan-Bibel) dar. Diese gründliche Überarbeitung dauerte insgesamt sechszehn Jahre und wurde von Théodore de Bèze (auch Theodor von Beza), dem Nachfolger Calvins in Genf, mit den Pastoren und Professoren der Kirche von Genf durchgeführt (Pasteurs et Professeurs de l’Eglise de Genève).

 

Diese Ausgabe ist - wie schon die Ausgabe der französischen Genfer Bibel von 1560 - nur spärlich illustriert, da Calvinisten gegen Bilder eingestellt waren. So werden nur Bauwerke oder Gegenstände dargestellt, die sich der Leser sonst kaum vorstellen kann.