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Altonaer-Bibel 1815

Nicolas Funk und seine Bibel

Streit um die Altonaer Bibel von Nicolaus Funk

Aus Wikipedia:

1815 gab Funk mit königlichem Privileg und der Unterstützung von Generalsuperintendent Adler die sogenannte Altonaer Bibel, eine kommentierte Edition der Lutherübersetzung, heraus. Im Stile der aufklärerischen historischen Kommentarliteratur erklärte er den Bibeltext, um den Lesern den Ertrag der historisch-kritischen Forschung seiner Zeit im Interesse eines vertieften Bibelverständnisses zugänglich zu machen und damit, wie es im Vorwort hieß, „das einstweilen so tief gesunkene Ansehen des göttlich Wortes“ zu heben.

 

Finanziell erwies sich die zweibändige Ausgabe zugunsten der Armen- und Waisenschule, in deren Verlag die Ausgabe auch erschien, als Erfolg. Doch schnell formierten sich die Gegner, vor allem der Kieler Theologieprofessor Johann Friedrich Kleuker und der Kieler Archidiakon Claus Harms, der einige seiner 95 Thesen gegen die Altonaer Bibel richtete. Harms bezichtigte Funk zudem bei König Friedrich VI., einen „neuen Glauben“ einführen zu wollen und die „Kernaussagen der Bibel“ zu verdrehen. 

 

Obwohl Harms Funks Anmerkungen selbst nicht kritisierte, bemängelte er jedoch die Druckgestalt, die dem Unterschied zwischen dem biblischen Text und den Anmerkungen verwische. Die Proteste führten zum Erfolg: Die Restauflage wurde vom Markt genommen, eine zweite Auflage verboten.

 

Funk nahm 1823 in einer ausführlichen Verteidigungsschrift Geschichte der neuesten Altonaer Bibelausgabe nebst Beleuchtung der vornehmsten wider sie erhobenen Beschuldigungen gegen die wider ihn erhobenen Vorwürfe Stellung. Später trat er der 1814 gegründeten Hamburg-Altonaischen Bibelgesellschaft bei.

 

Ende des Wikipediaartikels


Geschichte der neuesten Altonaer Bibelausgabe

 

1815 - Sturm der Entrüstung gegen die Altonaer Bibel

 

Harms brachte seinen Unmut über die besorgniserregende Situation der lutherischen Kirche zum Ausdruck. Anlass hierfür war – nach Harms eigener Darstellung – die Altonaer Bibel. In einem Brief (4. Juli 1817) an die dänische Regierung hatte er zuvor gebeten, die Altonaer Bibel aus dem Verkehr zu ziehen. Da diese Eingabe ohne Erfolg blieb, suchte er sein  Ziel mit der spektakulären Verkündigung jener 95 Thesen durchzusetzen. Der Altonaer Bibel sind die Thesen 55–61 gewidmet. In der 55. These steht der bekannte Ausspruch: Die Bibel mit solchen Glossen edieren, die das ursprüngliche Wort emendieren, heißt: den heiligen Geist korrigieren, die Kirche spolieren und die daran glauben zum Teufel führen.

 

Die Bibel oder die ganze Heilige Schrift Alten und Neuen Testaments nach der Uebersetzung D. Martin Luthers / bearbeitet und herausgegeben von Nicolaus Funk. - Altona : Armen- und Waisenschule ; Hammerich und Heineking, 1815