Zum Tod von Prof. Alan Millardein Grosser ist gegangen
Mit traurigem Herzen müssen wir Abschied nehmen von Prof. Alan Millard (1937-2024), einem aussergewöhnlichen Forscher, der die Bibel liebte, wie nur wenige.
Das Foto zeigt Prof. Alan Millard rechts und links Prof. Kenneth Kitchen. Das Foto enstand 2005 bei meinem Besuch an der Universität Liverpool im archäologischen Museum.
NACHRUF: Prof. Alan Millard war ein faszinierender englischer Gentleman, brillianter evangelikaler Wissenschaftler und in seiner bescheidenen Art ein eindrückliches Vorbild des christlichen Glaubens. Bis zu seinem Ruhestand war er Professor für Hebräisch und altorientale Sprachen an der Universität Liverpool. Zuvor hatte er im Britischen Museum gearbeitet und in einer "vergessenen" Schublade voller Keilschrifttafeln den heute berühmten Atrahasis-Epos endteck und entziffert. Dem Britischen Museum blieb er Jahrzehnte als Berater für altorientalische Altertümer verbunden. Als Archäologe war er an Grabungen in Syrien, Jordanien und im Irak beteiligt. Besonders am Herzen lag es ihm, dass der "normale" Gläubige an den Ergebnissen der Forschungen teilhaben konnte. So war er es sich nicht zu schade, popuärwissenschaftfliche Bücher zu verfassen. Sein Wirkungskreis beschränkte sich durch seine Bücher aber nicht nur auf die englischsprachende Welt. Mit seinen Bildbänden "Schätze aus biblischer Zeit" und die "Die Zeit der ersten Christen" (beide Brunnen-Verlag) weckte er bei vielen Lesern, wie bei mir auch, das Interesse für die biblische Archäologie. Wichtig war es Prof. Millard dabei immer aufzuzeigen, dass die Archäologie nicht die Bibel "beweisen" kann, dass sie aber die "Kulisse und die Bühneneinrichtung für das Drehbuch Bibel schaffen kann". In seinem Buch "Pergament und Papyrus, Tafeln und Ton - Lesen und schreiben zur Zeit Jesu" zeigte er auf anschauliche und überzeugende Weise, warum wir in unseren Evangelien den authentischen Worten Jesu begegnen können. Sein Anliegen war es, das Wunder der Überlieferung von Gottes Wort dem modernen Menschen lebendig vor Augen zu stellen.Nun darf er das alles sehen, was er geglaubt hat. Ich stehe tief in seiner Schuld und danke für seine Prägung. Ein Grosser ist von uns gegangen.Alexander Schick, www.bibelausstellung.de
HIer einige der Nachrufe:
https://news.liverpool.ac.uk/2024/06/14/obituary-professor-alan-millard/
https://tyndalehouse.com/updates/news/professor-alan-r-millard-1937-2024/ |