Aleppo Codex & Codex LeningradensisFoto von Bruce and Kenneth Zuckerman, West Semitic Research, in Zusammenarbeit mit dem Ancient Biblical Manuscript Center und mit freundlicher Genehmigung der Russian National Library (Saltykov-Shchedrin).
Vollständige hebräische Bibelhandschriften sind erst aus dem 10. Jahrhundert nach Christus bekannt, wie der CODEX LENINGRADENIS (1008 n. Chr. / heute gelegentlich auch als CODEX PETROPOLITANUS bezeichnet). Diese Handschrift wird seit Mitte des 19. Jh. in Sankt Petersburg in der Russischen Nationalbibliothek aufbewahrt. Der Codex Leningradensis liegt der modernen wissenschaftlichen hebräischen Bibelausgabe (Biblia Hebraica Stuttgartensia) zugrunde, auf der die meisten heutigen Bibelübersetzungen fussen. Das Bild zeigt eine der Schlussseiten mit einem ineinander verschachtelten Stern. Der Text in Mikorografie geschrieben ist das Kolophon des Schreibers.
Noch älter ist der ALEPPO CODEX. Er stammt von 920 nach Christus und wurde in der Gegend um Tiberias (beim See Genzareth) von von dem Schreiber Sch'lomo ben Buya'a abgeschrieben. Überprüft wurde der Text durch Aaron ben Mosche ben Ascher. Er vokalisierte den Text zudem und versah ihn mit masoretischen Anmerkungen. Ben Ascher war das letzte und berühmteste Mitglied der Ben Ascher Familie aus Tiberias. Diese Masoretenfamilie stellte die genaueste Fassung der Masorah her und des Textes der Hebräischen Bibel.
1947 ist bei Ausbruch der Pogrome gegen die jüdische Bevölkerung in Syrien die Synagoge von Aleppo verwüstet worden. Die Handschrift schien verloren. Doch unter Lebensgefahr haben Mitglieder der Synagoge die stark beschädigte und angebrannte Bibel vor der endgültigen Vernichtung gerettet und nach Israel 1958 geschmuggelt. In den letzten Jahren sind weitere Fragmente aufgetaucht. Bis zu seiner Beschädigung (1947) war der Aleppo Codex das älteste vollständige Manuskript der masoretischen hebräischen Bibel. Die Handschrift umfasst jetzt noch 295 von ursprünglich 487 Blättern und befindet sich in Jerusalem im unteren Stockwerk des Schrein des Buches (Museum der Schriftrollen vom Toten Meer), das zum Israel Museum gehört.
2023 wurde der CODEX SASSOON aus dem 9./10. Jahrhundert versteigert. Auch diese Handschrift gehört zu den ältesten Ausgaben der hebräischen Bibel in Buchform.
Auch wenn man wusste, dass die Masoreten (jüdische Theologen) wie die Ben Asher-Familie, sehr genaue Abschriften der jüdischen Bibel angefertigt hatten, hoffte man immer mal eine antike Bibel oder zumindest Teile daraus zu finden, um überprüfen zu können, ob der Text der jüdischen Bibel verändert worden ist.
Dieser Forscherwunsch wurde wahr durch die Handschriftenfunde vom Toten Meer (sog. Qumranrollen). Durch die Rollenfunde vom Toten Meer (siehe Abteilung 4) sind alle Bücher des Alten Testaments belegt (bis auf das Buch Esther). Die Qumranrollen sind über 1000 Jahre älter, als die mittelalterlichen Handschriften und belegen, wie der Bibeltext mit grösster Sorgfalt schon in der Antike überliefert worden ist!
Die Bibelausstellung Sylt zeigt wertvolle Faksimiledrucke vom Codex Aleppo und dem Codex Leningradensis, den bedeutendsten hebräischen Bibelhandschriften.
Mehr Informationen zu dem Aleppo Codex finden Sie (auf Englisch) unter: www.aleppocodex.orgsowie auf den Seiten des Israel MuseumsHintergrundinformationen zum Codex Leningradensis gibt es auf den Seiten des West Semitic Research Project:und --> hierSammlung Hebräischer Handschrften in Rußland
1000 Year Old Bible Refound in Cairo SynagogueIn 2017, Prof. Yoram Meital rediscovered the Zechariah Ben Anan manuscript in a Cairo, Egypt synagogue. The manuscript is similar to the Aleppo Codex and Codex L (the most important Hebrew Bibles; currently only containing the Writing’s section). It is named after the scribe who produced it, Zechariah Ben Anan (ZBAM for short). Here is a recently released video describing Meital’s experience (#1 below). Yesterday, on June 29th, MIKRA participated in a presentation out of Cairo sponsored by the Egyptian non profit, A Drop of Milk Association, that interviews key persons in a project to preserve the manuscript. It has been released and is linked below (#5). (1) Video on the discovery. (2) Here are two articles by MIKA CEO Brian Rickett on the discovery: Article 1; Article 2. (3) Here is Yoram Meital’s JQR article on the rediscovery. (4) Richard Gottheil’s original 1905 article on his discovery of the ZBAM in The Jewish Quarterly Review. (5) June 29th presentation on the rediscovery of the manuscript by the non profit, Drop of Milk Association. |