Codex Leningradensisein Kolophon in Sternform![]() Fotos von Bruce and Kenneth Zuckerman, West Semitic Research, in Zusammenarbeit mit dem Ancient Biblical Manuscript Center und mit freundlicher Genehmigung der Russian National Library (Saltykov-Shchedrin).
Kolophon im Codex LeningradensisAm Ende des Codex Leningradensis findet sich auf Folio/Blatt 479a ein kunstvoll gestaltetes Kolophon, eine Nachricht, die nähere Informationen über die Erschaffung des Werkes gibt. In der Mitte steht folgender Text:
„Samuel Ben Jakob schrieb, punktierte und versah mit der Masora* diesen Codex der Heiligen Schriften von den korrigierten und kommentierten Büchern, die Aaron Ben Mose ben Ascher** der Lehrer bereitet hat, möge er im Garten Eden ruhen! Er wurde korrigiert und sorgfältig kommentiert.“
* Masora = Erläuternde Kommentare oben, unten und seitlich beim Bibeltext u.a. zur Schreibweise.
** Aaron Ben Mose ben Ascher war ein Masoret, d.h. ein Abschreiber der heiligen jüdischen Bibel, ein „Hüter oder Bewahrer der Tradition“ aus Tiberias. Er war die maßgebende Autorität für die Feststellung des überlieferten hebräischen Bibeltextes in den ersten Jahrzehnten des 10. Jh. n. Chr. Die Familie Ben Ascher hat das Vokalisationssystem (sog. Punktation) ab dem 8. Jh. n. Chr. in Tiberias entwickelt. Dies war nötig, da der Bibeltext bis dahin nur als Konsonantentext geschrieben war. Der Text, der mit diesem System punktiert wurde, wird als Masoretischer Text bezeichnet und ist bis heute der Standardtext der Hebräischen Bibel.
Der Codex Leningradensis wurde im Jahre 1008 n. Chr. von Samuel Ben Jakob in Kairo vollendet.
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