Novum Testamentum - Griechisch/Latein 1582Theodor Beza - der Nachfolger Calvins in Genf und seine Bibelausgabe
Theodor von Beza (1519 – 1605) war ein Genfer Reformator französischer Herkunft und der Nachfolger von Johannes Calvin. 1565 veröffentlichte er seine erste Edition des griechischen Neuen Testaments zusammen mit seiner lateinischen Übersetzung und dem Text der Vulgata. Die Texte wurde in drei Spalten nebeneinaner gedruckt. Seine lateinische Übersetzung des Neuen Testaments war bereits 1556 erschienen. Er fügte ausführliche Kommentare zu dem Text hinzu (auch diese waren schon von ihm veröffentlicht worden).
Textgrundlage seines griechischen Textes war die Ausgabe von Robert Estienne (Stephanus) in der 4. Auflage von 1551. Es war das erste Neue Testament mit einer durchgehenden Verszählung! Estienne benutzte als Textgrundlage die Ausgabe von Erasmus von Rotterdam. Dieser Text wurde als Textus Receptus bekannt (d.h. der von allen angenommene Text).
Bei seiner 2. Auflage 1582 hatte Beza zwei wichtige griechische Manuskripte zur Verbesserung des griechischen Textes von Erasmus verwendet, den Codex Bezae (5. Jh. n.Chr. – wurde von Beza an die Universität Cambridge verschenkt) und den Codex Claromontanus (6. Jh. n.Chr.), den Beza in Clermont entdeckt hatte (heute in der Französischen Nationalbibliothek). Von Beza erschienen bis zu seinem Tod 1605 neun Ausgaben des griechischen Neuen Testaments (eine 10. erschien posthum 1611).
Von allergrößter Bedeutung ist Beza’s Textausgabe, da diese als Grundlage für die Geneva-Bibel (Genfer Bibel) diente.
Ausgestellt ist diese seltene 2. Auflage von 1582. Der Erwerb erfolgte 2021 aufgrund einer wunderbaren Unterstützung von Herrn Torsten Berger.
Noch einflussreicher als sein griechisches Neues Testament war aber seine stark kommentierte lateinische Übersetzung. Seine lateinische Übersetzung wurde von den Übersetzern der Genfer-Bibel, sowie den Übersetzern der King-James-Bibel ausgiebig verwendet. Beza veröffentlichte zu seinen Lebzeiten mehrere Ausgaben seiner lateinischen Bibel, die auch nach seinem Tod immer weiter veröffentlicht wurden.
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