Die Bibel von Franz Eugen SchlachterMiniaturbibel aus dem Nachlass von dem Vorsteher der Altpietistischen-Gemeinschaft in Tailfingen (später Albstadt)..
Miniatur-BibelDie ganze Heilige SchriftNach dem Urtextund mit Berücksichtigungen der besten Übersetzungenherausgegeben vonFranz Eugen Schlachteraus dem Nachlass von Nathanael Gonser -Vorsteher der Altpietistischen-Gemeinschaft in Tailfingen (später Albstadt)
Die Miniatur-Bibel von Franz Eugen Schlachter war nur 1,5 Zentimeter dick, hatte 728 Seiten, wies ein Format von 11,7 × 17,7 cm auf und passte so in jede Jackentasche. Sie hatte einen fortlaufend gesetzten Text, der nur unterbrochen wurde, wenn ein neuer Sinnabschnitt begann. Die kleine Schrift war gestochen scharf und gut lesbar.
Die Miniaturbibel erlebte in den ersten zwei Jahren sechs Auflagen; die erste war schon nach zwei Monaten, im Januar 1906, vergriffen. Bis zum Tode Schlachters im Jahre 1911 erlebte sie in der ursprünglichen Form 12 Auflagen.
Abgebildet ist die 10. neu durchgesehene Auflage von 1909
Diese sehr seltene Miniatur-Bibel erhielt die Bibelausstellung als generöses Geschenk von dem Schlachter-Biografen Karl-Hermann Kauffmann.
Er schrieb dazu: "Nathanael Gonser - von dem diese Minaturbibel ist, die sehr gebraucht wurde - ist nicht nur der Vorsteher der Altpietistischen-Gemeinschaft in Tailfingen (später Albstadt) gewesen, sondern hatte auch eine christliche Buchhandlung = die einzige, die es jemals in Albstadt-Tailfingen gab und die heute noch existiert, sondern auch eine Buchbinderei und einen Schreibwarenhandel. Die Ehefrau ... kannte ich noch als alte Frau. Sie ging still im Ladengeschäft umher und hat die Leute angesprochen 'nimm nur nicht das Malzekichen an'. es war eine interessante Familie. Mit dem Enkel, Martin Gonser, leitete ich den Jugendkreis, aus dem dann auch unsere Gemeinde entstanden ist.
Die Original-Miniatur-Bibel war eine echte Rarität und ich staune immer wieder, wie viele Gläubige diese Bibel hatten (vor allem im Pietismus, aber auch im Ev. Brüderverein der Schweiz usw.).
Sie hat solche kuriose Formulierungen, wie ich es bei keiner anderen Bibel kenne - das ist auch klar, weil Schlachter die Bibel so machen wollte, dass die Bauern im Emmental sie verstehen können.
Nur ein paar Beispiele:
Im NT
1) Lk 20,20; „.. und ordneten Verkappte ab“ 2) Joh 6,63; „Der Geist ist das Lebendigmachende“ 3) Röm 13,11; „Und weil wir wissen, daß es hiezu hohe Zeit ist" 4) 1Kor 7,29; „die Zeit ist zusammengeschmolzen 5) 1Kor 16,14; „mögen alle eure Sachen sich in Liebe machen (gereimt) 6) 2Kor 10,5; „so dass wir Luftschlösser zerstören“ 7) 1Timn 1,9; „Unbotmäßigen“ 8) Hebr 11,35; „ließen sich aufs Rad flechten"
Im AT
1) Pred 1,2; „die größte Eitelkeit, sprach der Prediger, die größte Eitelkeit herrscht überall" 2) Jes 58,12; „Lückenbüßer“ 3) Jes 58,14; „alsdann wirst du dich an dem Herrn vergnügen“ 4) Jes 59,9; ..am heiterhellen Tag“ 5) Jes 60,9; „europäische Schiffe“ 6) Micha 2,1“..denn ihrer Faust ist ihr Gott" 7) Zeph 2,1; „Stoppelt euch zusammen und seid wie die Stoppeln“ 8) Dan 11,26; „die seine Leckerbissen essen“ 9) Hos 10,13; „das ihr liederlich pflüget, habt ihr Mißratenes geerntet“
z.B. auch Ps 74,5; „Barden“ für „Hammer"
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