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DIGITAL - Die Schriftrollen vom Toten Meer

Qumranfragmente im Internet!

 

 

Die israelische Altertumsbehörde (IAA) und Google Israel haben seit Dezember 2012 die Schriftrollen vom Toten Meer digital online gestellt.

 

QUMRANTEXTE DIGITAL   /  www.deadseascrolls.org.il

 

Die frei zugängliche digitale Bibliothek wurde möglich Dank der großzügigen Trägerschaft der Leon Levi-Stiftung und der Arkadia-Stiftung. Sie soll eine Tages alle Schriftrollenfunde vom Toten Meer umfassen. In einem ersten Projektschritt wurden 4000 Scans von Infrarot-Fotografien, die kurze Zeit nach der Auffindung der Schriftrollen bei Qumran in den 1950er Jahren gemacht wurden, den interessierten Nutzern zugänglich gemacht. Hinzu kamen etwa 1.000 Bilder, die erst für das Digitalisierungsprojekt in einem eigens gebauten Fotolabor angefertigt wurden, das sich einer von der NASA entwickelten Technik bedient.

 

Hierbei wird jedes Schriftstück 28 Mal auf 12 verschiedenen Farbspektren abfotografiert und die Bilder anschließend von einem Computer zu einem Bild mit äußerst hoher Auflösung wieder zusammengesetzt. Jede der Fotodateien hat eine Größe von etwa 4-5 Gigabyte. Zusätzlich sind die Schriftrollen auch mit Infrarot-Licht fotografiert worden, was ermöglicht, auch unter Flecken verborgene Buchstaben zu erkennen, die das menschliche Auge im Original gar nicht erfassen könnte.

 

Ein Team von Forschern der Universität Tel Aviv arbeitet außerdem an einem Computer-Programm, das es ermöglichen soll, alternative Zusammenstellungen der einzelnen Rollenteile zu finden. Denn niemand weiß, ob die Forscher vor 60 Jahren die 80.000 Einzelteile, aus denen die Rollen bestanden, wirklich richtig zusammengesetzt haben.

 

In einem 2. Projektabschnitt wurden 2014 10.000 und im Dezember 2015 17.000 (!) weitere Bilder auf der Webseite hochgeladen.

Einzelne Textteile können auf Hebräisch oder in englischer Übersetzung gesucht werden. Auch ist es möglich, auf Landkarten zu sehen, wo genau eine bestimmte Rolle gefunden wurde. Die Webseite ist komplett in deutscher Sprache abrufbar!

 

Die Initiatoren des Projekts erhoffen sich vor allem eine Welle von wissenschaftlichen Veröffentlichungen zum Thema.

 

„Man wird die Schriftrollen noch einmal ganz neu lesen können, aus Forschersicht ist hier der Himmel die Grenze“, so Pnina Shor, Direktorin der Abteilung für die Schriftrollen vom Toten Meer bei der israelischen Altertumsbehörde.

 

Bei den aktuellen Fotos der Qumranhöhlen wurde u.a. auf das Archiv von Alexander Schick (Qumran- & Bibelausstellung Sylt) zugegriffen, der über eines der größten privaten Fotoarchive zur Geschichte der Qumranfunde verfügt.

 

http://www.deadseascrolls.org.il/learn-about-the-scrolls/introduction

 

Frau Pnina Shor, der Chefkoratorin der Schriftrollen vom Toten Meer (IAA) kann man nur danken, für diese aussergewöhnliche Webseite - das BESTE, was es jemals im Internet gegeben hat!

 

Bereits im September 2011 hat das Israel Museum seine Schriftrollen ins Netz gestellt (siehe meine News). Im speziellen Museum, dem Schrein des Buches sind u.a. zu sehen die grosse Jesajarolle und der Habakuk-Kommentar aus Höhle 1.

Diese Schriftrollen finden Sie hier: www.dss.collections.imj.org.il

 

(Teile aus Haaretz, 18.12.12)

 

Einen Fernsehbeitrag können Sie bei bei CNN sehen

Ausserdem ist hier ein ausgezeichneter --> Filmbeitrag der Israelischen Antikenbehörde.