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Die Bibel der Täufer in den USA, Kanada und Paraquay

1536 erschien die 2. Auflage der "Froschauer-" / "Zürcher Bibel", sie wird bis heute benutzt!

Abbildung: Berühmter Druckfehler in den "Täuferbibeln", die den Text der 2. Auflage der Froschauer-Bibel von 1536 immer bieten (Foto: Exemplar der Bibelsammlung der Württembergischen Landesbibliothek)

 

 

1531 erschien die bekannte «Froschauer-Bibel», die eine neue Übersetzung der Lehrbücher enthielt und sich durch sprachliche Eigenständigkeit auszeichnete. 

 

Die 2. Auflage der Froschauer-Bibel erfolgte dann 1536. Diese Ausgabe der "Zürcher Bibel" erfreute und erfreut sich bis heute allergrößter Beliebtheit bei den Hutteren sowie den süddeutschen und schweizerischen Täufergruppen. Eine der Hauptgründe ist das Weglassen der antitäuferischen Randglossen, die in der Ausgabe von 1531 zu finden sind.

 

Die Täufergruppen zogen diese Froschauer-Bibel von 1536 auch anderen Übersetzungen (wie z.B. der von Luther) vor und benutzen diese noch heute! Von der Ausgabe 1536 wurden immer wieder Nachdrucke erstellt (es sind mindestens zwölf deutsche "Täufertestamente" bekannt, d.h. Ausgaben des Neuen Testaments, die diesem Text der 2. Auflage folgen auch wenn es schon weitere Revisionen gab, diese wurden allerdings von den Täufern aus inhaltlichen Gründen abgelehnt).

 

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Die große Beliebtheit der Ausgabe von 1536 führte zu einem Nachdruck in Strassburg 1744. Ein Nachdruck dieser Ausgabe von 1744 wurde von den Altmennoniten und Hutterern Nordamerikas in den Amish-Gemeinden (USA) 1975 und 2011 als Faksimile erneut herausgebracht. Ein Zeichen ihrer hohen Wertschätzung der Froschauer-Bibel von 1536.

 

Heute befinden sich die meisten Froschauerbibeln von 1536 bzw. der Nachdruck von 1744 NICHT in Deutschland oder der Schweiz sondern in den Mennonitengemeinden der USA und Kanadas.

 

Eine "Täuferbibel" erkennt man u.a. daran, dass sie alle in Apostelgeschichte 7,6 (siehe Bild oben) die Aufenthaltsdauer Israels in Ägypten mit 430 Jahren angeben, statt mit 400 Jahren. Dieser Druckfehler ist erst bei der Bibelrevision 1539 korrigiert worden.

 

Die Bibelausstellung Sylt zeigt sowohl das Faksimile von 1975 (erhalten von den Hutterergemeinden aus den USA) als auch den sehr seltenen Strassburger Druck von 1744. Diesen erhielt die Bibelausstellung als generöses Geschenk von dem Bibelsammler und großen Bibelkenner Gabriel Dannat, der in Buchholz (in der Nordheide) ein "Bibelzimmer" betreibt. Ein wunderbares kleines Bibelmuseum, das von Schul- und Konfirmandengruppen besucht werden kann. Wenn Sie in der Nähe wohnen, vereinbaren Sie einen Termin ---> hier.
 

Mehr zur faszinierenden Geschichte der Froschauer-Bibel bei den Täufergemeinden ---> siehe hier!

 

Empfehlenswerte Literatur: Die Froschauer-Bibeln und die Täufer

 

 

Ebenso wie die Schriften und Bibelübesetzung von Martin Luther, Erasmus von Rotterdam wurde auch die Froschauer-Bibel von der römisch-katholischen Kirche auf den Index der verbotenen Bücher gesetzt  ("Index Librorum Prohibitorum"). Erst am 14. Juni 1966, erklärte die vatikanische Glaubenskongregation die Abschaffung dieses Verzeichnisses der verbotenen Bücher.

 

Allerdings - und dies mag viele sehr überraschen - wurden die Forschauer-Bibeln auch von der Stadt Bern mehrmals verboten und regelrecht Jagd auf diese Bibelausgaben gemacht, die die Täufer so liebten.

Mehr dazu --> HIER

 

 

Besondere Täufergruppe Amisch