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Great Bibel von 1539

Artikel

Exemplar der Great Bibel aus der Sammlung der Landesbibliothek Stuttgart

 

 

Die große Bibel – „Great Bible“von 1539

 

1538 erließ Heinrich VIII. einen Erlass, dass jede englische Gemeinde eine Bibel haben solle, die „für alle zu sehen und zu lesen sei“. Aber weder die Coverdale- noch die Matthew-Bibel kamen dafür in Frage. So wurde eine weitere Bibelübersetzung in Auftrag gegeben. Die Arbeiten an dieser neuen Bibel beaufsichtige Miles Coverdale (1488-1569).

 

Auch hier ist Tyndales Übersetzung als Vorlage klar erkennbar. Die Bibel stellt eine Revision der Übersetzungen von Tyndale und Matthew da. Sie wurde aufgrund ihrer Größe „Great Bible“ genannt. So hatte sich Tyndales Gebet erfüllt, Gott möge seine Bibelteile noch unter der Herrschaft Heinrichs VIII. erscheinen lassen.

     

1551 wurde Coverdale zum Bischof von Exeter ernannte. Als jedoch Maria I. Tudor (1516-1558) ihre Herrschaft 1553 antrat, wurde Coverdale in den Kerker geworfen. Nach seiner Entlassung floh Coverdale ins pfälzische Bergzabern und wirkte dort als Pfarrer, Superintendent und Lehrer. Maria Tudor, die auch „Maria, die Katholische“ oder „Maria, die Blutige“ genannt wurde, war die älteste Tochter von Heinrich VIII. Sie war ihrem katholischen Glauben immer treu geblieben. Sie versuchte daher eine „Rekatholisierung“ Englands und ging dabei über Leichen. Um England für den katholischen Glauben zurückzugewinnen, heiratete sie sogar den Sohn von Karl V., den späteren spanischen König Philipp II. Vor Kaiser Karl V. hatte sich Luther in Worms 1521 zu verantworten gehabt.

 

Die Herrschaft von Maria Tudor von 1553-1558 ist vom Blut der Märtyrer gezeichnet. Über 300 Protestanten fanden meist in den Flammen den Märtyrertod. Der Erste war John Rogers, der Freund Tyndales und Verfasser der Matthew-Bibel. Er wurde wegen Ketzerei verurteilt und 1555 in London verbrannt.

 

 

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Die Bibelausstellung Sylt zeigt ein 1:1 Faksimile dieser seltenen englischen Bibel